Inhalt
- Erfinder des Enkeltricks festgenommen
- Fünf Festnahmen nach Verdacht des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs, sog. Enkeltrick
- Enkeltrickbetrüger in Ungarn festgenommen und nach Hamburg überstellt
- Polizei legt drei Enkeltrickbetrüger-Ringen das Handwerk
- Vier Mitglieder einer Großfamilie festgenommen
- Enkeltrick-Mafia
- Europaweit agierende Enkeltrickbande verursacht Schaden von über 220.000 Euro
- Opfer aus Belgien und Holland angerufen
- Polizei gegen Enkeltrickbanden
- Wie werden Enkeltrick-Betrüger bestraft
Erfinder des Enkeltricks festgenommen
Ende Mai 2014 wurden in einer groß angelegten und länderübergreifenden Polizeiaktion 49 Menschen festgenommen, darunter in Warschau auch der Pate Arkadiusz Lakatosz, der als Erfinder des Enkeltricks gilt. Weiterhin wurden in Deutschland und Polen 13 Drahtzieher und 35 Handlanger, also meist Abholer des Geldes, festgenommen. Laut Hamburger Polizei wurde vor allem von Polen aus telefoniert, Geschädigte sind vor allem in Deutschland, Luxemburg und der Schweiz. Neben großen Mengen Bargeld wurden auch Gemälde und Vasen in Polen sichergestellt.
Im Februar 2017 wurde Arkadiusz Lakatosz zum zweitenmal in Warschau festgenommen. Bei einem folgenden Haftprüfungstermin wurde er jedoch überraschend erneut gegen Kaution freigelassen. Für seinen angeblich schlechten Gesundheitszustand musste er dabei offenbar kein Attest vorlegen. Von den Meldeterminen bei der Polizei nahm er anschließend nur den ersten wahr. Im März 2017 wurde Lakatosz von der polnischen Polizei ausfindig gemacht und schließlich erneut festgenommen
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Enkeltrick
Fünf Festnahmen nach Verdacht des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs, sog. Enkeltrick
Das Landeskriminalamt 433 hat in enger Zusammenarbeit mit den polnischen Behörden heute fünf Haftbefehle gegen mutmaßliche Enkeltrickbetrüger vollstreckt und mehrere Wohnungen in Hamburg, Berlin und Polen durchsucht.
Das Landeskriminalamt 433 und die Staatsanwaltschaft Hamburg führen seit Monaten ein Ermittlungsverfahren gegen insgesamt 17 Beschuldigte, denen vorgeworfen wird, von Mai 2013 bis Juli 2016 in mindestens 22 Fällen den sog. Enkeltrick begangen zu haben. Beim Enkeltrick handelt es sich um einen banden- und gewerbsmäßig begangenen Betrug. Die Täter haben sich darauf spezialisiert, betagte Menschen durch Täuschungen meist um ihre gesamten Ersparnisse zu bringen, dabei gehen sie äußerst professionell und strukturiert vor und haben ihre Vorgehensweise in den vergangenen Jahren ständig modifiziert. Sie begehen Taten aus Polen heraus im gesamten bundesdeutschen Raum. Hierbei wurde den zumeist älteren Geschädigten am Telefon suggeriert, dass ein näherer Verwandter in einer finanziellen Notlage sei. Die Geschädigten wurden zur Übergabe von Bargeld und Schmuck aufgefordert. Geld und Schmuck, teilweise die gesamten Ersparnisse, wurden dann von einem der Tatbeteiligten entgegen genommen.
Die Geschädigten sind zwischen 59 und 88 Jahren alt und wohnen im gesamten Bundesgebiet sowie in Kanada. In Hamburg befinden sich 6, in Kanada 2 Tatorte. Die weiteren Tatorte sind im Bundesgebiet verteilt.
Am heutigen Tag wurden fünf Wohnungen in Hamburg, eine Wohnung in Berlin und fünf weitere Wohnungen in Polen durchsucht. Hierbei konnten in Hamburg Haftbefehle gegen drei Männer (57,38,31) vollstreckt werden. In Polen wurden eine Frau (35) und ein weiterer Beschuldigter (38) festgenommen, gegen die ebenfalls Haftbefehle bestanden.
Im Rahmen der Durchsuchungen wurde umfangreiches Beweismaterial aufgefunden. Die Auswertung des Beweismaterials dauert an. Die gute Zusammenarbeit zwischen der Staatsanwaltschaft Hamburg, dem LKA 433 sowie die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit den polnischen Behörden führte in diesem Verfahren schließlich zum Erfolg.
Quelle: Polizeipresse Hamburg, news aktuell v. 09.11.16
Enkeltrickbetrüger in Ungarn festgenommen und nach Hamburg überstellt
Die Staatsanwaltschaft Hamburg und das Landeskriminalamt Hamburg führen seit 2011 ein komplexes Ermittlungsverfahren gegen eine polnisch stämmige Familie, die im Verdacht steht, in mehr als 180 Fällen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg Geschädigte mittels des sog. „Enkeltricks“ betrogen zu haben.
Beim Enkeltrick handelt es sich um einen banden- und gewerbsmäßig begangenen Betrug. Die Täter haben sich darauf spezialisiert, ältere Menschen durch Täuschungen meist um ihre gesamten Ersparnisse zu bringen. Den Geschädigten wird telefonisch ein Näheverhältnis und eine finanzielle Notlage vorgetäuscht und sie werden zur Herausgabe ihrer Ersparnisse in Form von Geld bzw. Schmuck bewegt.
In dieser Sache wurden im Mai 2014 in Deutschland und Polen insgesamt 30 Objekte durchsucht und 20 Haftbefehle erwirkt. Ein heute 29-jähriger Pole, der als Mitglied des Führungstrios der Enkeltrickbetrüger gilt, befand sich bislang noch auf der Flucht. Die Staatsanwaltschaft hatte gegen den Beschuldigten im Oktober 2015 einen Haftbefehl erwirkt und ihn sodann international zur Festnahme ausschreiben lassen. Er konnte aufgrund der internationalen Fahndung am 19.07.2016 in Ungarn festgenommen und am heutigen Tag durch Zielfahnder des Landeskriminalamtes nach Hamburg überstellt werden.
Quelle: Polizeipresse Hamburg, news aktuell v. 27.07.16
Polizei legt drei Enkeltrickbetrüger-Ringen das Handwerk
Deutsche und polnische Ermittler haben drei Clans von Enkeltrickbetrügern aus Breslau, Posen und Danzig das Handwerk gelegt. Ein halbes Dutzend Täter wurden in Polen und zwei in Deutschland festgesetzt. Die Betrüger riefen ihre deutschen Opfer von Polen aus an.
Quelle: Polizeipresse Bayern v. 02.05.16
Vier Mitglieder einer Großfamilie festgenommen
Nach umfangreichen Ermittlungen wegen des Verdachts des sogenannten „Enkeltricks“ hat die Polizei am frühen Montagmorgen (24. Februar) in der Kölner Innenstadt, im Stadtteil Mülheim und in Düsseldorf sieben Wohnungen durchsucht und vier Personen (23, 25, 31, 44) festgenommen. Die Mitglieder einer Großfamilie stehen in dringendem Verdacht, in betrügerischer Absicht ausnahmslos ältere Menschen telefonisch kontaktiert und zur Aushändigung großer Bargeldsummen oder Schmuck veranlasst zu haben.
Seit September 2013 führen Staatsanwaltschaft und Polizei Köln ein Verfahren wegen des Verdachts des bandenmäßigen Betrugs. Im Zuge der Ermittlungen ergab sich ein dringender Tatverdacht gegen den im Rheinland lebenden Familienclan. Die Arbeitsweise der gut organisierten Bande ist dabei immer die gleiche:
Die Täter rufen ihre potenziellen, ausnahmslos älteren Opfer von Polen aus an. Dabei orientieren sie sich an Vornamen, die einen Rückschluss auf das Alter zulassen. Die Anrufer geben sich fälschlicherweise als Enkel, Nichte, Neffe oder aber auch als Bekannter oder Freund aus und gaukeln vor, finanzielle Hilfe zu benötigen. In der Folge treten sie nicht selbst in Erscheinung, sondern schicken einen Mittäter vorbei, um das Geld oder auch Schmuck in Empfang zu nehmen.
Alle Tatverdächtigen sind einem Familienclan zuzuordnen. Einige der zwischenzeitlich identifizierten Bandenmitglieder wohnen in Polen und fungieren als Anrufer. Bei den Übrigen handelt es sich um Personen im Alter von 15 bis 44 Jahren, die sowohl die polnische als auch die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen und als Abholer eingesetzt wurden. Der jetzt festgenommene 23-Jährige war noch am vergangenen Freitag (21. Februar) in dieser Funktion im Kölner Stadtgebiet in Erscheinung getreten.
Bislang wurden der Bande 30 Taten zugeordnet, bei denen sie überwiegend in Köln, aber auch in Neuss, Sankt Augustin, Bad Honnef, Düsseldorf, Bonn und Bergisch Gladbach auftrat. Bei vier vollendeten Taten wurde ein Gesamtschaden von über 56.000 Euro verursacht. Die Gesamtforderung der Täter in den Fällen, in denen es nicht zur Vollendung gekommen ist, belief sich auf 300.000 Euro.
Im Rahmen der internationalen Rechtshilfe wurden bereits weitere Ermittlungen in Polen veranlasst. Die Ermittlungen der Polizei Köln dauern ebenfalls an. (lf)
Quelle: Polizeipresse Köln, news aktuell v. 24.02.14
Enkeltrick-Mafia
Es sind nicht immer Einzeltäter, die Trickbetrüger sind oft bandenmäßig organisiert und reisen ggf. täglich in eine andere Stadt, was die Ergreifung der Täter durch die Polizei erschwert. Bei den 7. Berliner Sicherheitsgesprächen des Bundes Deutscher Kriminalbeamter erläuterte ein Kenner der Betrüger-Methoden, der Kölner Kriminalhauptkommissar Joachim Ludwig: „Für den Erfolg dieser dreisten Betrüger ist aber auch wesentlich, dass sie alle einem bestimmten großen Roma-Clan angehören. Ludwig sprach von etwa 1.000 Personen. Alle Enkeltrick-Betrugsfälle in Europa gehen von diesem mafiös strukturierten Netzwerk verwandtschaftlich miteinander verbundener Roma-Familien aus.“ Handys würden oft gewechselt, es gebe abgeschottete Kommunikationskreise. In einer Woche könne es 20 Tatorte geben – doch die Polizei vor Ort könne den Zusammenhang nicht erkennen und schon gar nicht beweisen. Die Täter würden auch genau das Verhalten der Justiz kennen. Wenn jemand eine Bewährungsstrafe bekomme, werde er danach in einem anderen Land aktiv, etwa in Österreich oder der Schweiz.
Quelle: Preußische Allgemeine Zeitung v. 29.01.13
Europaweit agierende Enkeltrickbande verursacht Schaden von über 220.000 Euro
Bei ihren Ermittlungen gegen überregional agierende Trickbetrüger konnten die Abteilung für Organisierte Kriminalität der Staatsanwaltschaft Stuttgart und die EG Cash Down des Dezernats Sonderfälle/Organisierte Kriminalität der Abteilung Landespolizeidirektion des Regierungspräsidiums Karlsruhe am 6. Juni 2013 zwei Geldabholer einer europaweit agierenden Enkeltrickbande festnehmen.
Nach umfangreichen Recherchen gelang dem Mobilen Einsatzkommando des Regierungspräsidiums Karlsruhe am vergangenen Donnerstag in Heilbronn die Festnahme von zwei Trickbetrügern auf frischer Tat, deren Masche unter der Kategorie „Enkeltrick“ einzuordnen ist.
Die Täter hatten gerade versucht, bei einer 86-jährigen Geschädigten nach Vortäuschen einer Notlage ihres vermeintlichen Neffen 30.000 Euro zu erbeuten. Die Festnahme wurde durch einen aufmerksamen Bankmitarbeiter maßgeblich unterstützt, der Verdacht schöpfte und die Polizei alarmierte.
Die Betrügerbande, die aufgrund ihrer Vorgehensweise der organisierten Kriminalität zugerechnet wird, hatte sich darauf spezialisiert, von Polen aus bei potentiellen Opfern in Deutschland anzurufen und sich als nahe Verwandte auszugeben. Durch geschickte Gesprächsführung erweckten die Täter bei den Opfern den Eindruck, sie seien in einer Notlage und benötigten dringend Geld oder Wertgegenstände.
Die beiden 37 und 41 Jahre alten polnischen Täter wurden von in Polen ansässigen Logistikern angeleitet, die Ihre Opfer aus deutschen Telefonbüchern auswählen und sich hierbei an alten deutschen Vornamen orientierten.
Dieselbe Gruppierung in Polen ist voraussichtlich auch für eine Enkeltricktat am 28. Mai 2013 mit einem Schaden von 60.000 SFR im Kanton Thurgau in der Schweiz verantwortlich. Einer aufmerksamen Polizeistreife des Autobahnpolizeireviers Walldorf waren am selben Tag bei einer Polizeikontrolle im Bereich Bruchsal zwei polnische Staatsangehörige aufgefallen, die zur Herkunft der mitgeführten 60.000 SFR widersprüchliche Angaben machten. Das Geld wurde beschlagnahmt und konnte durch die enge Zusammenarbeit mit den Schweizer Kollegen der Straftat in Thurgau zugeordnet werden. Das Geld kann nun dem 86-jährigen Geschädigten zurückgegeben werden.
Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Stuttgart und des Regierungspräsidiums Karlsruhe v. 13.06.2013
Opfer aus Belgien und Holland angerufen
Wie der Kölner Stadtanzeiger am 02.06.09 berichtete, ist der Polizei im Mai 2009 mit der Festnahme einer Betrügerin ein empfindlicher Schlag gegen die weltweit operierende Enkeltrick-Bande gelungen. 44 vollendete Taten mit einer Gesamtbeute von mehr als 300 000 Euro sowie hunderte erfolglose Versuche warf die Staatsanwaltschaft ihr vor.
Erheblichen Anteil an der Festnahme der Betrügerin hatte der Kölner Kommissar Joachim Ludwig. Er gilt bundesweit als Experte bei der Aufklärung der „Enkeltaten“. Überführt hat er die Betrügerin durch Auswertung von Handydaten und Telefonüberwachung.
Die Anruferin soll vorwiegend aus Belgien und den Niederlanden bei älteren Menschen in Deutschland angerufen und sich als ihre Enkelin ausgegeben haben. Sie brauche Geld für ein Auto, log sie ihren Opfern vor. Ein Freund werde gleich vorbei kommen und das Geld abholen.
In ihrem Hotelzimmer soll sie sich vormittags in ein Chat-Programm im Internet eingeloggt haben. Auf diesem Weg soll sie mit ihren Komplizen in Deutschland Handynummern ausgetauscht und ihnen mitgeteilt haben, in welchen Städten sie an diesem Tag ihre Opfer anrufen würde. Während sich die Mittäter dorthin begaben, soll die 37-Jährige bei älteren Menschen in der Region angerufen und sie um Geld gebeten haben. „Fiel ein Opfer auf den Trick herein, hat sie sofort ihre Komplizen per Handy informiert“, schilderte ein Ermittler. Mithilfe von Luftaufnahmen am Computer soll M. ihre „Abholerteams“ dann zu der exakten Adresse gelotst haben.
Die Betrügerin wurde im Oktober 2009; zu 6 Jahren Haft verurteilt. Weiter Einzelheiten dazu lesen Sie im Kölner Stadtanzeiger.
Polizei gegen Enkeltrickbanden
Der Auslandsbezug der Taten und der Umstand, dass dafür häufig wechselnde Mobiltelefone mit unter falschen Personalien erworbenen Prepaidkarten verwendet werden, erschwert die Ermittlungen. Wie die Enkeltricktäter vorgehen und wie schwierig es für die Polizei ist, die Enkeltricktäter zu fassen, zeigt ein Video des SWR. Zum Video
Eine polizeiliche Ermittlungsgruppe in Mannheim (Cash Down) nimmt bundesweit die Bandenstrukturen sogenannter Enkeltrick-Betrüger unter die Lupe. Nur so könnten die Täter gefasst und angemessen betraft werden, da es sich um organisierte Kriminalität über Landesgrenzen hinweg handele. Beim „Enkeltrick“ wird älteren Menschen vorgetäuscht, ihr Enkel sei in Not und brauche dringend Geld.
Die Betrüger sind meist ohne Schulabschluss und einschlägig vorbestraft
Nach Angaben des Ermittlers sind die Trickbetrüger vor allem deutsche, rumänische und polnische Staatsbürger. Ihre Hintermänner säßen meist in Polen. Die Verdächtigen seien fast immer wegen Betrugs vorbestraft und hätten keinen Schulabschluss. Die Banden seien hierarchisch aufgebaut, erklärte Regele: Manche Mitglieder würden im Ausland „die Strippen ziehen“, andere riefen die alten Menschen an.“ Im Telefonbuch werde gezielt nach Einträgen mit einem altmodischen Vornamen gesucht, der auf einen betagten Menschen hindeute. Anschließend zögen wieder andere Bandenmitglieder los und holten das Geld ab.
Quelle: www.swr.de v. 22.02.11
Um das Problem besser in den Griff bekommen zu können, hat das Bundeskriminalamt (BKA) vor eineinhalb Jahren die sogenannte „Bund-Länder-Verbunddatei Reisende Straftäter“ erstellt. Alle Polizeidienststellen haben seitdem die Möglichkeit, ihre Ermittlungsergebnisse und Fotos von Trickbetrügern in die Datei einzuspeisen und sie mit anderen Behörden abzugleichen. Das ist ein gewaltiger Fortschritt.
Was die Betrüger mit ihrer Beute machen, können die Polizisten im Internet verfolgen. Auf einschlägigen Seiten zeigen sie sich mit den Händen voller Geldbündel und Dutzenden Champagnerflaschen auf dem Tisch. Ein Clan fliegt regelmäßig zum Pokern nach Amerika. Fotos von den Reisen verbreiten sie in Foren verschiedener Webseiten“, sagt der Ermittler.
Quelle: www.haz.de v. 03.04.10
In fast jedem Bundesland existiert eine Arbeitsgruppe Enkeltrick, die Polizisten fahnden rund um die Uhr und jagen die ausländischen Täterbanden. Die Polizei arbeitet mit den Banken zusammen, um die Mitarbeiter zu sensibilisieren. Außerdem führt sie führt regelmäßig Aufklärungskampagnen durch, um vor dem Trickbetrug zu warnen.
Wie werden Enkeltrick-Betrüger bestraft
Zwischen sechs Monate und fünf Jahre sieht das Strafgesetzbuch für diese Form des Betrugs vor.
Man erwischt die kleinen Fische, die das ergaunerte Geld abholen. Die Drahtzieher im Ausland erwischt man selten.
LG Hamburg verurteilt Drahtzieher zu zwölfeinhalb Jahren Haft
Das Landgericht Hamburg hat den Drahtzieher einer Bande von Enkeltrickbetrügern, einen 30jährigen Polen am 29.01.2018 wegen 40 Fällen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs in mehreren Ländern sowie eines schweren Falls von Bestechung eines Justizbeamten während der U-Haft zu zwölfeinhalb Jahren Haft verurteilt (Az.: 603 KLs 12/16 v. 29.01.18).
Der „Abholer“ spielte dann den leider verhinderten Verwandten und nahm seinem Opfer in einem Fall sogar 100.000 Euro ab. Wurde der meist „Herr Schmidt“ genannte Abholer von der alarmierten Polizei vor Ort festgenommen, sorgte der Bandenchef schnell dafür, dass das Betrugstrio wieder komplett wurde. Die ergaunerte Summe wurde dann geteilt, er strich dabei meist die Hälfte des Betrags ein.
Bereits im Mai 2016 wurde im Rahmen einer Pressekonferenz die Festnahme von Enkeltrickbetrügern in Polen vermeldet.
Am Donnerstag, 08.12.2016 erging nach insgesamt neun Verhandlungstagen ein Urteil gegen die Täter. Die Strafkammer des Landesgerichts München verurteilte einen 29-jährigen Mann zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren. Das Gericht betonte dabei ausdrücklich die besonders perfide Vorgehensweise der Bande, die dem Angeklagten ein Luxusleben ermöglichte, ohne dass er jemals einer legalen Beschäftigung nachgegangen sei. Der Mann musste zudem eine Entschädigungszahlung in Höhe von 18.000 Euro an zwei seiner Opfer leisten. Seine 23-jährige Ehefrau wurde freigesprochen, da im Rahmen der Beweisaufnahme keinerlei Beweise dafür gefunden werden konnten, dass sie aktiv am Tatgeschehen teilgenommen habe.
Das Hamburger Landgericht hat 2015 vier Mitglieder einer Enkeltrickbande zu bis zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Sie hatten über mehrere Jahre auch in Hamburg mit einem Trick alte Menschen um ihre Ersparnisse gebracht:
Das Landgericht Göttingen hat 2013 zwei Enkeltrickbetrüger zu drei Jahren und neun Monaten und drei Jahren und drei Monaten verurteilt. Sie hatten zwei ältere Frauen und einen Mann um insgesamt 30.000 Euro betrogen.
Das Amtsgericht Lünen hat 2013 einen 20-jähriger Litauer zu zwei Jahren Jugendstrafe auf Bewährung verurteillt. Er hatte 32.000 Euro ergaunert und war bei der Geldübergabe erwischt worden.
Eine 30-Jährige wurde 2010 vom Landgericht Paderborn zu einer dreijährigen Gefängnisstrafe verurteilt.
Zwei Polinnen sind in 2010 vom Amtsgericht Berlin Tiergarten wegen gemeinschaftlichen Betrugs zu Haftstrafen von eineinhalb Jahren sowie 14 Monaten verurteilt worden. Die beiden Frauen hatten eine Rentnerin um 10 000 Euro betrogen.
Ein 29-jähriger Pole wurde im November 2010 vom Landgericht Stuttgart zu vier Jahren Haft verurteilt. Er hatte Senioren als Geldabholer um ihr Erspartes gebracht.
Das Görlitzer Landgericht verurteilte einen 39-jährigen Polen, der die Opfer angerufen hatte, im April 2010 zu 3 Jahren Haft.
Das Amtsgericht Wennigsen hat einen 55-jährigen aus Polen stammenden Mann zu einer Haftstrafe von fünf Monaten auf Bewährung verurteilt. Er wurde beim Geldübergabetermin von der Polizei erwischt.