Die LKÄ Niedersachsen, Bayern und Hessen warnen: Die Täter suchen ihre Opfer per E-Mail.
Von Kontaktanzeigen in Singlebörsen über das vorgetäuschte Interesse am Autokauf, Kauf bei Ebay, bis hin zu angeblichen Model- oder Werbeverträgen oder Zimmeranmietungen sind die frei erfundenen Geschichten, die einen Zahlungsverkehr notwendig machen sollen, sehr vielfältig.
Stets senden die nur flüchtig Bekannten ihren Opfern Schecks mit einem zu hohen Betrag zu und bitten um Rücküberweisung der Restsumme mittels internationalem Bargeldtransfer.
Der Empfänger erhält zusätzlich die Anweisung, die Reiseschecks bei einer Bank einzutauschen und einen Teilbetrag per „Western Union“ an den Absender zurückzuschicken. Den Restbetrag – meist 20 Prozent des nominalen Scheckwerts – dürfe die Person als „Entlohnung behalten.
Ein Zimmervermieter aus Dänemark hat uns einen Reisescheck- Betrugsversuch mit einer FeWo-Anmietung über das Portal fewo-direkt mitgeteilt. Zu den Mails aus England
Ein anderer Leser hatte im September 2011 bei „E-Bay Kleinanzeigen“ einen Verstärker für Gitarren reingesetzt. Er hat gefälschte Reiseschecks bekommen, die Fälschung hat er erkannt. Auch hier sollten mehr als 1.000 Euro per Western Union ins Ausland geschickt werden. Zum Mailverkehr
Die Schecks haben einen aufgedruckten Nominalwert von je 500 €. Doch Achtung! Es handelt sich dabei um Totalfälschungen.
Zum Foto eines gefälschten Reiseschecks
Die Totalfälschungen der Travellerschecks sind meist von guter Qualität und sind selbst für geübte Blicke nicht gleich als Fälschungen zu erkennen.
Sie weisen folgende Merkmale auf: – der Silberfaden ist nicht vorhanden und das Wasserzeichen sind nicht vorhanden – sie sind nur aufgedruckt, – Beim Hologramm handelt es sich um aufgepresste Aluminiumfolie deren Kipp- und Farbeffekte fehlen, – im deutschen Text sind Schreibfehler vorhanden
Das LKA Hessen und American Express empfehlen vor diesem Hintergrund, von Internetkontakten zugeschickte Reiseschecks immer sorgfältig auf ihre Echtheit zu überprüfen. Am einfachsten gehe das mit dem „Wischtest“. Wenn sie angefeuchtet werden, müssen die linken Nennwertfelder auf der Scheckrückseite verwischen und die rechten bleiben, wie sie sind,
Das LKA Bayern warnt: Löst der Geschädigte die gefälschten Schecks bei einer Bank ein, begibt er sich in die Gefahr der Strafverfolgung wegen Geldfälschung oder Inverkehrbringen von Falschgeld. In jedem Fall wird der Geschädigte auf dem per „Western Union“ überwiesenen Geldbetrag sitzen bleiben, da die scheckeintauschende Bank bei Bekanntwerden der Fälschung unverzüglich Rückforderungen an den Geschädigten stellen wird.
Reiseschecks für Nebenjob
Wer einen Nebenjob sucht, erhält eine Anzahlung in Form von Reiseschecks. Dann melden sich die Betrüger erneut und bitten um die Rücküberweisung eines Teils des Geldes, weil angeblich ein Fehler gemacht wurde.
Die Betrüger geben eine Dienstleistung in Auftrag, z.B. bei einem Musiklehrer für Unterricht ihrer Kinder. Sie bezahlen mit falschen Traveller-Schecks, die bereits mit 2 Unterschriften versehen sind.
Nach einer Zeit fordern die Betrüger das Geld zurück, weil die Kinder nun verhindert sind und nicht am Unterricht teilnehmen können. Das Problem: Die Banken schreiben die Traveller-Schecks nur vorläufig gut. Stellt sie später fest, dass die Schecks gefälscht sind, wird die Gutschrift storniert.
Seit einiger Zeit werden im gesamten Bundesgebiet – und jetzt auch im Bereich Wilhelmshaven – Betrugsdelikte mittels total gefälschten American Express Travellerschecks angezeigt. Ein Wilhelmshavener Kaufmann erhielt im Zuge von Warengeschäften sechs solcher Travellerschecks aus Großbritannien per Post übersandt. Jeder einzelne Scheck weist einen Wert von 500 Euro aus.
Der Mann ging damit zu seiner Bank und wollte die Schecks einlösen, was aber dort verweigert wurde. Überprüfungen der Schecks seitens der Bank ergaben, dass es sich dabei um Totalfälschungen handelte.
Honorar für Werbezwecke
Eine 49-jährige Hagenerin hatte vor einiger Zeit ihr Foto in einem der sog. sozialen Netzwerke wie z.B. Facebook oder StudiVz eingestellt. Daraufhin erhielt sie eine E-Mail von einer Werbeagentur. Diese fragte bei der 49-Jährigen an, ob sie Interesse daran hätte, wenn man ihr Foto in einer Werbekampagne in Frankreich verwenden würde.
Nachdem die Frau ihr Einverständnis signalisiert hatte, erhielt sie eine erneute E-Mail mit dem Versprechen, dass sie für die Veröffentlichung ihres Fotos natürlich auch entlohnt werden sollte. Für die Bezahlung habe man sich eine besondere Methode ausgedacht.
Es dauerte gar nicht lange und die Frau erhielt per Post mehrere Traveller-Schecks in Höhe von 2.000,- Euro. Sie wurde gebeten, diese bei einem Hagener Bankhaus einzulösen, was sie auch umgehend erledigte. Durfte sie doch von diesem Betrag 20 Prozent als Gage behalten. Die übrigen 1600,- Euro musste sie auf ein Western Union Konto einzahlen. Die dabei erhaltene Codenummer übermittelte sie per E-Mail ihrem Auftraggeber. Nachdem diese Transaktion erfolgreich abgelaufen war, meldete sich der Auftraggeber erneut, um weitere Gagen in der beschriebenen Art und Weise abzurechnen und den überwiegenden restlichen Teil des Geldes zurückzubekommen.
Jedoch wurden die Mitarbeiter des Hagener Bankhauses bei dem die Frau die Schecks einlösen wollte schnell stutzig und stellten im Laufe der weiteren Geschäfte fest, dass es sich bei den einzulösenden Traveller-Schecks um geschickte Fälschungen handelte. Die Bank schaltete die Polizei ein, die die Frau zunächst festnahm.
Im Verlauf der Vernehmungen stellte sich dann heraus, dass die Hagenerin das Opfer eines dreisten Betrügers geworden war. Inzwischen haben die weiteren Ermittlungen ergeben, dass dieser Betrüger möglicherweise in England sitzt und den Namen einer unbescholtenen Werbeagentur für seine Machenschaften benutzt.
Darüber hinaus wurde bekannt, dass die 49-jährige Hagenerin nicht die einzige Geschädigte ist, die auf diese Betrugsmasche hereinfiel. Mindestens ein weiterer Fall aus dem Raum Essen ist der Kripo bekannt. Hier war eine Frau gleich beim ersten Versuch aufgefallen, als sie die Schecks in einer Bank eintauschen wollte.
Quelle: news aktuell gmbh v. 29.04 .10
Im Bezug auf einen Eintrag einer jungen Frau auf einem sozialen Webportal mit einem Foto, gaben die Betrüger an, das Bild für Werbezwecke zu nutzen. Als Honorar wurden wiederum mehrere Reiseschecks per Post zugesandt.Nach deren Einlösung, hätte die Frau 20 Prozent des Geldes als Gage behalten können. Den Restbetrag sollte durch sie als Bearbeitungsgebühr ins Ausland überwiesen werden.
Quelle: Polizeipresse Sachsen v. 29.03.10
In Hessen erhielt ein Internetnutzer die Aufforderung, sein Foto für eine Werbekampagne zur Verfügung zu stellen. Er willigte ein und erhielt zehn Travellerschecks a 500 Euro. Nun sollte er 2400 Euro als Vermittlungsgebühren überweisen. Nachdem das Geld überwiesen war, wurde festgestellt, dass die Travellerschecks gefälscht sind.
Reiseschecks Privatdarlehen
Eine ebenso bekannte Form ist die Bereitstellung eines „Privatdarlehens“ an unbekannte Empfänger insbesondere in Afrika gegen Sicherheiten durch Travellerschecks, die sich fast immer als Totalfälschungen herausstellten. Die Täter dürften der sog. „Nigeria Connection“ zuzurechnen sein – einer seit Jahren international bekannten, kriminellen Organisation.
Nach einer Kontaktaufnahme zu einer Frau über einen Chatroom, gab ein Unbekannter vor, in finanziellen Problemen zu stecken. Da er sich im Ausland befände, könne er seine Kreditkarten nicht nutzten. Er bräuchte aber dringend Bargeld, welches die Frau nach Einlösung zugeschickter Reiseschecks transferieren sollte Quelle: Polizeipresse Sachsen v. 29.03.10)
Die Polizeiinspektion Wilhelmshaven / Friesland warnt eindringlich vor vorgenannten „Geschäften“.
Gutschriften für eingereichte, falsche Schecks können auch nachträglich durch das Geldinstitut storniert werden! Inhaber gefälschter Schecks sollten sich unverzüglich an die Polizei wenden. Das bewusste Inverkehrbringen von gefälschten Schecks ist strafbar!
Quelle: news aktuell gmbh v. 18.11.09